Natürlich wohnen – Weniger Schadstoffe für ein gesundes Raumklima

Wohngifte lauern vielerorts. Nicht nur Möbel sind häufig damit belastet. Auch in Farben, Lacken und Böden können gesundheitlich bedenkliche Schadstoffe vorkommen. Um das Raumklima positiv zu beeinflussen, sollten beim Möbelkauf […]
Innenraum_Foto: www.pixabay.de_Kaboompics_com

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Wohngifte lauern vielerorts. Nicht nur Möbel sind häufig damit belastet. Auch in Farben, Lacken und Böden können gesundheitlich bedenkliche Schadstoffe vorkommen. Um das Raumklima positiv zu beeinflussen, sollten beim Möbelkauf und Einrichten wesentliche Aspekte beachtet werden. Die nachfolgenden Tipps erleichtern die Reduzierung der Schadstoffmenge innerhalb der Raumluft.

Vorkommen von Wohngiften

Weichmacher, Lösemittel, Pentachlorphenol – das Repertoire an Wohngiften ist groß. Obwohl viele gefährliche Substanzen längst verboten sind, gibt es in zahlreichen Bestandsgebäuden nach wie vor einige unerwünschte Schadstoffe. Sie belasten sowohl Gesundheit als auch Umwelt und können bei den Bewohnern diverse Beschwerden wie Allergien, Asthma, Kopfschmerzen und ähnliches auslösen. Grundsätzlich werden Schadstoffe und Wohngifte abhängig von der Geschwindigkeit ihrer Verflüchtigung in drei Gruppen eingestuft. Diese werden tabellarisch dargestellt:

Bezeichnung Definition Beispiel
VVOC – Very Volatile Organic Compound sehr leichtflüchtige Schadstoffe Formaldehyde
VOC – Volatile Organic Compound leichtflüchtige Schadstoffe Lösemittel
SVOC– Semi Volatile Organic Compound schwerflüchtige Schadstoffe Weichmacher (Baustoffe, PVC-Böden), Flammschutzmittel (Möbel)

 

Riskant sind für die Gesundheit insbesondere schwerflüchtige Stoffe. Sie setzen sich im Hausstaub ab und gelangen so direkt in die Lunge. Aber auch die genannten Formaldehyde sind gefährlich. Beispielsweise ist dieser Stoff in einer Vielzahl Spanplatten enthalten, welche wiederum in  der Möbelindustrie Verwendung finden. Gleichermaßen können Klebeverbindungen in Holzprodukten belastet sein mit dem bekannten Formaldehyd-Polyurethankleber. Dieser kommt in Harzen auf Melamin-, Harnstoff- oder Phenol-Resorcin-Basis vor. Wer verhindern will, Möbel oder Bausubstanzen mit derartigem Kleber zu verwenden, konzentriert sich auf geschraubte oder genagelte Alternativen.

Hinweise zum Möbelkauf – Vorteilhafte Massivholzmöbel

Möbel stellen in Bezug auf Wohngifte eine große Gefahr dar. Um sich bei der Anschaffung keine schadstoffbelasteten Modelle ins Haus zu holen, ist es ratsam sich auf hochwertige Massivholzmöbel mit entsprechenden Zertifikaten zu konzentrieren. Bei zahlreichen Billigmöbeln sind flüchtige organische Verbindungen nachweisbar, welche zwar nicht konkret giftig sind, aber für Umwelt und Gesundheit nicht als unbedenklich eingestuft werden können. Stattdessen reagieren immer mehr Menschen sensibel auf die mit Wohngiften belastete Raumluft. Da für viele bei der Anschaffung von Massivholzmöbeln der hohe Preis abschreckt, lohnt sich der Blick ins Internet. Im Vergleich zum stationären Fachhandel können gesundheitsbewusste Verbraucher beispielsweise beim Naturloft Onlineshop hochwertige Massivholzmöbel bestellen, ohne dabei auf attraktive Preise verzichten zu müssen. Stattdessen finden Kunden ein umfangreiches Sortiment von Esstischen über Betten bis hin zu Wohnwänden und Regalen. Die preislichen Vorteile ergeben sich, weil derartige Versandhändler auf hohe Personal- und Raumkosten verzichten und damit eine kundenfreundliche Kalkulation realisieren können. Was Massivholzmöbel ausmacht und welche weiteren Vorteile sie bieten, haben wir in diesem Beitrag bereits erklärt.

Schadstofffreiheit und hohe Qualität werden bei der Innenausstattung von vertrauenswürdigen sowie unabhängigen Institutionen bestätigt. Dazu zählen „Der Blaue Engel“, natureplus und das ECO-Umweltinstitut-Label. Der Blaue Engel kennzeichnet unter anderem Lacke, Farben, Geräte und Möbel. Auf der Internetpräsenz wird bestätigt: „Beim Blauen Engel wird die Ausgasung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) aus den Produkten in Emissionsprüfkammern getestet“.

Schadstoffe in Böden

Auch in Teppichböden kommen Wohngifte vor. Während das Trägergewebe aus Fasern besteht, wird der sogenannte Rücken aus Gewebe oder Weichgummi hergestellt. Hier ist ein Textilrücken zu bevorzugen, weil hierbei die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer ist einen Teppichboden mit belasteten Klebestoffen zu kaufen. Bei Teppichböden mit Textilrücken wird nicht selten vollständig auf eine Verklebung verzichtet, wodurch das Risiko für Wohngifte sinkt. Generell vermieden werden können Schadstoffe zwar fast nie gänzlich, aber es gibt zwei Faktoren, die den Einkauf maßgeblich erleichtern:

  1. TÜV: Das Label „TÜV Süd: Schadstoffgeprüft, Produktion überwacht, emissionsarm“ wird bei Natur- und Kunstfaser Teppichböden eingesetzt, um vorteilhafte Produkte zu kennzeichnen.
  2. Prädikat G.u.T.-Nr.: 00000: Gibt Auskunft ob Schadstoffe eingesetzt wurden und falls ja in welcher Menge. Der Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichböden e.V. vergibt das Prädikat. Welche Emissionsgrenzwerte gelten, kann der Tabelle entnommen werden. Weiterführende Informationen unter eco-institut.de, einer der anerkannte GUT-Prüfinstitute.

Tabelle: eco-institut.de

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Teppich_Foto: www.pixabay.de_Photoman

Bei Holzböden können Insektizide enthalten sein. Diese werden zum Holzschutz vor Motten und Käfern eingesetzt. Über den Abrieb gelangen derartige Wohngifte ebenfalls in die Raumluft und verursachen gesundheitliche Beschwerden. In Wohnräumen sind solche Fußböden gänzlich zu meiden. Denn nach wie vor sind Insektizide als Nervengift einzustufen und nicht zu unterschätzen. Bis in die 80er-Jahre wurden mit Asbest belastete Untergründe in Wohnungen verlegt. Dieser Stoff ist hochgradig krebserregend. Sollte der Verdacht einer Asbestbelastung bestehen, muss dies unverzüglich geprüft werden. Bestätigt sich die Annahme sind fachkundige Experten mit der Entsorgung zu beauftragen. Die Entfernung sollte keinesfalls in Eigenregie erfolgen, da währenddessen das Asbest in die Luft gelangen würde und von dort aus in die Lunge. Aufgrund der schwachen Bindung der faserförmigen Silikat-Minerale lösen sich diese selbst bei geringen Bewegungen. Spezialisierte Entsorgungsbetriebe übernehmen diese Aufgabe mit Hilfe einer passenden Ausrüstung und verhindern, dass sich die Schadstoffe unkontrolliert verteilen.

Fazit

Viele Wohnräume sind mit Wohngiften belastet. Wer Bestandsgebäude besitzt, sollte prüfen welche Bausubstanzen Schadstoffe enthalten und diese schnellstmöglich durch wohngesunde Alternativen ersetzen. Beim Neubau von Immobilien besteht die Chance eine Wohnlandschaft frei von unerwünschten Substanzen einzurichten. Um dieses Ziel zu erreichen, muss beim Kauf von Farben, Lacken, Böden, Möbeln und vielen weiteren Produkten auf Schadstofffreiheit geachtet werden. Entsprechende Zertifikate und Label helfen bei der Auswahl.